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Schülergruppe des Edith-Stein-Berufskollegs besucht Kriegsschauplätze in der Normandie

 

Der Krieg in der Ukraine zeigt mehr denn je, wie wichtig internationale Begegnungen für den Frieden in Europa sind.

Zum zweiten Mal fuhr eine Schülergruppe des Edith-Stein-Berufskollegs zu den Kriegsschauplätzen des zweiten Weltkrieges in die Normandie.

Zusammen mit Schüler*innen des Berufskollegs in St. Sauveur Lendelin setzten sich die jungen Menschen gemeinsam in Workshops mit den Gräueln des Kriegs in der Normandie durch die deutsche Besatzung in Frankreich auseinander.

Die Schülergruppe besuchte die großen deutschen und amerikanischen Soldatenfriedhöfe in La Cambe und Colleville nahe der Landungsstrände des D-Days und waren sehr betroffen festzustellen, dass viele der getöteten Soldaten ihr Alter hatten.


Foto 1: Grabstein eines getöteten deutschen Soldaten 

Die geschichtliche Aufarbeitung erfolgte im Mémorial in Caen. Dieses weit über Frankreich hinaus bekannte Museum dokumentiert insbesondere die Landung der Alliierten in der Normandie und die Befreiung der Normandie von der deutschen Besatzung.

Als Zeitzeuge berichtete der 85-Jährige Francis Levavasseur im Mémorial den tief beeindruckten deutschen und französischen Schüler*innen, wie er miterleben musste, dass seine Mutter, von einem vor den Alliierten vermutlich in Panik flüchtenden Deutschen, erschossen wurde. Levavasseur überlebte in den Armen seiner ihn schützenden Mutter.

Trotz oder gerade wegen dieser schrecklichen Erlebnisse hat er sich Zeit seines Lebens für die deutsch-französische Freundschaft eingesetzt. Er ist Mitbegründer der im nächsten Jahr 50 Jahre bestehenden Städtepartnerschaft zwischen Cérisy-la-Forêt und Scharmede.

 


Das Foto zeigt die deutsch-französische Jugendgruppe im Hörsaal des Mémorials in Caen mit Monsieur Francis Levavasseur 

 


Von links: die beiden französischen Lehrer Fabrice Seigneurie, Joël Marignier, Francis Levavasseur und Kirsten Geschke 

 

Neben der gemeinsamen deutsch-französischen historischen Auseinandersetzung kam auch das gegenseitige Kennenlernen der Schüler*innen und der kulinarischen normannischen Spezialitäten nicht zu kurz.

Viele (auch französische Schüler*innen) schlürften zum ersten Mal mutig Austern und probierten Meeresschnecken...

 


Foto von links: Brandon, David, Maxime und Lucas

 

An einem Vormittag besuchten drei Gruppen unterschiedliche soziale Einrichtungen in St. Sauveur. Die Teilnehmer*innen erhielten wertvolle Einblicke in die Arbeit an einer französischen Kita, einem Altersheim und einem Wohnheim für blinde Menschen. Anschließend wurden die deutschen Schüler*innen von der örtlichen Bürgermeisterin empfangen.


Foto der Schülergruppe des Edith-Stein-Berufskollegs mit der Bürgermeisterin 

 

Die herrliche Landschaft an der Nez de Jobourg oder die endlosen Strände genossen die Jugendlichen beim Picknick oder Strandspaziergang. Für einzelne Schüler*innen der deutschen Gruppe war es der erste Ausflug ans Meer in ihrem Leben.

 


Foto: Picknick mit Blick auf die Steilküste und aufs Meer 

 

Beim Ausflug zum Mont St. Michel konnten die Schüler*innen bei herrlich blauem Himmel und Ebbe die intensiven Erfahrungen bei den Auseinandersetzungen mit den Kriegszeugnissen „sacken“ lassen.

 


Foto: Gruppenfoto vor dem Mont St. Michel 

 

An der Fahrt nahmen 23 Schüler*innen aller Bildungsgänge des Edith-Stein-Berufskollegs teil.

Die Fahrt wurde vom deutsch-französischen Jugendwerk unterstützt und fand unter der Leitung von Mechthild Notz und Kirsten Geschke statt.